Schon gewusst? ... Zum Haare raufen und aus der Haut fahren – Facts rund um Fell und Haut
Schon gewusst? Pferde haben etwa 800 Haare pro cm² Haut. Dabei sind die Fellhaare in Reihen als einzelne Haare über den ganzen Körper verteilt. Diese Ausgabe unserer „Schon gewusst“-Reihe beleuchtet interessante Fakten rund um Haut und Haar.
Die Haut ist das größte Organ des Körpers. Sie bedeckt die Körperoberfläche, trägt die Körperbehaarung und nimmt vielfältige Aufgaben wahr. Drei verschiedene Schichten bilden die Haut: Die Epidermis oder Oberhaut ist die äußere Schicht, die an verschiedenen Stellen verhornt sein kann. Ihre obersten Zellflächen lösen sich als Hautschuppen in regelmäßigen Abständen ab und bilden einen großen Anteil des Putzstaubes.
Die hier liegenden Zellen enthalten unterschiedliche Mengen an Farbstoff und bilden so eine meist (sogar beim Schimmel) dunkle Haut. Albinos fehlt dieser Farbstoff, sie haben eine rosafarbene Haut.
Darunter liegt die Dermis oder Lederhaut. Mit 3,8 mm Dicke bildet sie die Grundlage für die Epidermis, führt Blutgefäße und Nerven, enthält Haarwurzeln und Hautdrüsen, z.B. Schweißdrüsen oder Talgdrüsen, die sich beim Pferd überall in der Haut verteilt finden. Schweiß ist beim Pferd sehr eiweißreich, daher kommt der flockige Schaum im Fell, den man häufig beim Sportpferd unter den Trensenriemen, in der Sattellage oder zwischen den Hinterbeinen sieht.
Die dritte Schicht ist die Subcutis oder Unterhaut. Hier liegen Fett- und Bindegewebe, aber auch die Hautmuskeln. Zwischen zwei Faszien eingelagert können sie bis zu 2 cm dick werden. Man unterscheidet Gesichts-, Hals-, Schulter- und Bauchhautmuskeln. Sie dienen durch Muskelkontraktionen der Abwehr lästiger Insekten, verstärken aber zudem am Kopf mimische Ausdrücke, Lippenbewegungen und das Ohrenspiel.
An manchen Stellen des Körpers formen sich die Hautschichten zu Sonderbildungen mit stärkerer Hornbildung: dazu zählen der Huf, die Kastanie und der Sporn.
Wie bereits erwähnt verteilen sich 800 Haare pro cm² über den Pferdekörper. Dünnes kräuseliges Wollhaar steht zwischen Grannenhaaren mit verschieden langen Spitzen, je nach Jahreszeit unterscheidet sich das Verhältnis. Hinzu kommt das dicke elastische Langhaar an Mähne und Schweif. Je nach Menge des enthaltenen Farbstoffs, der Oberflächenstruktur und der enthaltenen Luft im Haar entstehen unterschiedliche Fellfarben. Grundsätzlich unterscheidet man Füchse mit rotbraunem Langhaar und Deckhaar, Braune mit schwarzem Langhaar und braunem Deckhaar, Rappen mit schwarzem Lang- und Deckhaar und Schimmel mit weißem Lang- und Deckhaar. Dazwischen gibt es Sonderformen, Schecken und Wildfärbungen, die genetisch bedingt sind.
Haare können auch Funktionen als Sinnesorgan haben: So befinden sich am unteren Augenlid des Pferdes 9-18 bis zu 120 mm lange Tasthaare in zwei Reihen, die die Annäherung an Gegenstände wahrnehmen.
Ein interessanter Fakt ist, dass 2,5 % der Pferde eine Schnurrbartbehaarung auf der Oberlippe haben.
Wichtig ist, Haut und Haar unserer vierbeinigen Freunde gut zu pflegen, regelmäßig zu putzen und auf Veränderungen zu achten. Spannende Fakten zur Fellpflege gibt es daher in der nächsten Ausgabe der „Schon gewusst“-Reihe.