Schon gewusst? ... Pferderassen
Schon gewusst? Es gibt ungefähr 250 verschiedene Pferderassen. Sie unterscheiden sich nach äußerlichen Merkmalen wie Körperbau, Größe, Fellfarbe, Schweif- und Mähnenform. Auch die Charaktereigenschaften der beliebten Tiere variieren stark. Ob eleganter Lipizzaner, robuster Haflinger oder temperamentvoller Araber, die zweite Folge unser „Schon gewusst“-Reihe erklärt, wie die zahlreichen Pferderassen entstanden sind. Weiterhin geht es um die Besonderheiten von Voll-, Kalt- und Warmblütern sowie Ponys.
Die Entwicklung verschiedener Pferderassen
Das Pferd begleitet den Menschen schon seit Jahrtausenden. Bereits vor rund 55.000 Jahren wurden erste Wildpferde in Zentralasien domestiziert. Im Laufe der Geschichte breiteten sich die Hauspferde weltweit aus. Eine gezielte Zucht begann zwischen 5.000 und 3.000 v. Chr. in verschiedenen Gebieten Europas, Asiens und Nordafrikas. Es entstanden ganz unterschiedliche Pferderassen – angepasst an das Ziehen schwerer Lasten, das ausdauernde Tragen eines Reiters oder den schnellen Galopp. Die professionelle Pferdezucht spielt auch heute noch eine wichtige Rolle. Durch die geplante Vermehrung sollen Gesundheit, Leistungsvermögen und -bereitschaft sowie bestimmte Rassemerkmale von Pferden erhalten oder verbessert werden.
Vollblut, Kaltblut, Warmblut und Pony
Heißblütig oder gelassen? Schlank oder muskulös? Reit-, Renn- oder Zugpferd? Groß oder klein? Eine Einteilung der Pferde kann unterschiedlich erfolgen, so z.B. in Gruppen nach Körperbau, Temperament, Nutzungsrichtung. Die Einteilung in Rassen erfolgt dann zusätzlich über die Zucht, die geografische Herkunft, etc.
Vollblüter, ursprünglich für die schnelle Jagd gezüchtet, gelten als energiegeladen, besonders schnell und sensibel. Sie kennzeichnet ein schlanker, kraftvoller Körperbau und werden zumeist als Renn- und Sportpferde eingesetzt. Prominenteste Vertreter sind der Vollblutaraber, der Anglo-Araber und das Englische Vollblut, das als das schnellste Pferd der Welt gilt.
Kaltblüter hingegen besitzen einen eher ausgeglichenen, friedfertigen sowie geduldigen Charakter. Aufgrund ihrer großen und muskulösen Statur wurden sie u.a. auch als Zug- und Lastenpferde eingesetzt. Das Shire Horse, auch der „sanfte Riese“ genannt, gehört mit bis zu 1,95 m Stockmaß und eintausend Kilogramm Körpergewicht den größten und den schwersten Pferderassen weltweit an.
Der in Deutschland am häufigsten verbreitete Pferdetyp sind Warmblüter. Sie sind nicht ganz so hitzig wie Vollblüter, dafür aber temperamentvoller und leichter im Körperbau als ein Kaltblut. Warmblutrassen wie der Hannoveraner oder Trakehner zeichnen sich durch ein verlässliches und kluges Wesen aus. Ursprünglich als wendige und fleißige Reitpferde für das Militär gezüchtet, werden sie heute für alle möglichen Reitzwecke gehalten.
Zu den Ponys zählen Pferderassen mit einer Widerristhöhe kleiner als 148 cm. Äußerlich ähneln sie ihren großen Verwandten, heben sich aber durch kürzere Beine, einen kräftigeren Hals und breiteren Kopf hervor. Die sehr intelligenten und freundlichen Tiere sind für ihre Dickköpfigkeit bekannt. Typische Rassevertreter sind Haflinger, das Shetlandpony oder das Deutsche Reitpony